25 Jahre Kunsthalle Kühlungsborn
Eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern gestaltet im Sommer 1991 eine Ausstellung und ein Künstlerfest des Künstlerbundes in der alten Lesehalle von Kühlungsborn.
Zur Vernissage ist der erste Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern Alfred Gomolka anwesend. Die Idee einer Kunsthalle war geboren und der Kunstverein Kühlungsborn wird 1992 ins Vereinsregister eingetragen. Mit Fördermitteln des Landes konnte die Stadt, als Eigentümer, den heruntergekommenen Bau sanieren. Franz N. Kröger führt seit dieser Zeit die Geschicke des Kunstvereins zu einer Erfolgsgeschichte.
Auf die Frage, warum der Ministerpräsident die Schirmherrschaft übernahm, äußerte er, dass in der gegenwärtigen Situation unseres täglichen Lebens sich scheinbar oftmals alles nur auf das wirtschaftliche Leben reduziert. Gerade deshalb ist die Beschäftigung mit der Kunst jetzt wichtiger denn je, da sie zur Auseinandersetzung, zum Nachdenken und unsere Fantasie anregt.
»Mit unserer Schau möchten wir uns öffnen für andere Künstler, für andere Gebiete und andere Menschengruppen. Wir möchten uns so darstellen, wie wir sind. Wir suchen die Begegnung und treten gegen die Kleinkariertheit eines Gegeneinanders auf. Wir sehen eine Alternative zur ehemaligen Hofkunst und zur neuen Beschränkung durch die Geistlosigkeit des freien Marktes darin, eigenartiges zu bewegen. Wir möchten mit der Landesschau Vergangenheit bewältigen und Wahrheit erfahren.« – Christine Elke Siml
Dokumentation 25 Jahre Kunsthalle
Diese Dokumentation der wichtigsten Ausstellungen und Ereignisse seit 1991, ist eine Auswahl aus einer beachtlichen Fülle von Eindrücken und Bildern.
Von Beginn an wird der Kunstverein Kühlungsborn vom Ministerium für Bildung und Kultur als eine bedeutende Kunsteinrichtung des Landes gefördert. Die Abgeordneten der Stadt Kühlungsborn beschließen 1993 eine Dauerförderung für den Kunstverein, damit ist die Zukunft gesichert. Weitere Gelder werden von öffentlichen Fördertöpfen, Stiftungen und Privatsponsoren akquiriert.
Zeitgenössische Kunstprojekte und Ausstellungen der Klassischen Moderne dominieren das Programm.
Jährlich werden zwischen fünf und sieben Ausstellungen gezeigt. Da heben sich Expositionen mit Original-Werken von Chagall, Dali, Picasso, Matisse, Klee, Kandinsky, »Jugendstil« und »Bauhaus« nur als Glanzpunkte heraus. Dazu kommen die vielen Kammer- und Jazzkonzerte sowie das Internationale Gitarrenfestival, die für Aufmerksamkeit sorgen.
Ausstellungen 1992 – 2016
Entwicklung der Kunsthalle
Die kontinuierliche und beharrlich auf Qualität setzende Arbeit des Kunstvereins hat sich gelohnt und fällt in der Kunstlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns angenehm auf. Die Kunsthalle Kühlungsborn hat sich einen guten Namen gemacht, der weit über unser Bundesland hinaus klingt. Das eindrucksvolle Jugendstilgebäude, die Lage dirket am Meer und das einmalige Licht, das die Kunsthalle durchflutet, haben darauf einen eigenen Einfluss. Doch der Erfolg hat viele Mütter und Väter: Zum einen sind es Liebe und Leidenschaft der Macher zur Kunst und zum anderen ist es die Anteilnahme des Publikums an den Projekten, doch entscheidend ist die Kreativität und Umsichtigkeit des Vorstands und der Geschäftsführung. Dazu kommt natürlich die kontinuierliche Förderung der Projekte durch das Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Kultur, der Stadt Kühlungsborn und der Kreisverwaltung Bad Doberan.
Die Leichtigkeit des Rückblickens überdeckt auf wunderbare Weise all die kleinen und großen Probleme und Wunden, die es auch gab und gibt, doch die stehen auf einem anderen Blatt. Das Ostseebad Kühlungsborn besitzt mit der Kunsthalle ein Kleinod der Kunst und Kultur als wichtigen Imagefaktor, wie bewusst oder unbewusst er auch wahrgenommen wird. Es ist ein großes Geschenk an die gesamte Tourismusbranche.
Die vergangenen Jahre der Kunsthalle sind auch Jahre der Begegnung von Menschen aus dem ganzen Land mit Kunst und Künstlern, das sind Freude und ästhetischer Genuss aber auch Kontroversen und Widersprüche und viele kleine Schritte deutsch-deutscher Begegnung im vereinigten Vaterland. Dieser Vereinigung und all den darauf folgenden Veränderungen haben wir das zu verdanken – das sollte hier nicht vergessen sein.
Auch in Zukunft werden Bilder, Musik und Wort neben skurrilen Objekten den Besucher herausfordern, anregen, aufregen und zum Genießen auffordern, denn: »Wer nicht genießt, ist ungenießbar.«
Wir danken an dieser Stelle allen Freunden und Förderern der Kunsthalle Kühlungsborn für den Zuspruch und die gute Zusammenarbeit, aber auch unseren Kritikern und Feinden danken wir, denn sie halten uns flexibel und aufmerksam und hindern uns am träge werden. Wir werden auch weiterhin Erfolg haben, Freude verbreiten und für besinnliche Stunden in dieser hektischen Welt sorgen.
25 Jahr Feier am 15. Oktober 2016
Am 15. Oktober lud der Kunstverein Kühlungsborn zur Feierstunde zum 25. Jubiläum. Zu Gast waren Mitbegründer, Wegbegleiter, Sponsoren, Freunde und Politiker.